PLOTTS IN DER JAGDLICHEN PRAXIS
katplottjagd
 
Karte unten zeigt die Stecken die unsere Hunde zurücklegen während eines Treibens auf Schwarzwild und Rehwild
grau = Hundeführer
hellgrün = Lola
dunkelgrün = Zack
dj hunde aktionsradius zack
 
 
Bericht über das Jagdverhalten meiner Plotthoundhündin „Gimmels Mountain Queen“, genannt „Chocolate“  ZB Nr.25, Wurfjahr 2004.
 
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choclate2Am vorletzten Januarwochenende nahm ich in einem kleinen Pachtrevier als Mitorganisator und treibender Hundeführer an einer Bewegungsjagd auf Schalenwild teil.
In diesem Revier hatte schon mein erster Plotthoundrüde „Rowdy“ in früheren Jahren einige jagdliche Sternstunden. So gelang es ihm damals mehrfach bei uns hochgemachte Sauen durch zähes Verfolgen und Bewegen auch sich stellender Sauen nach einiger Zeit wieder in die Jagd und für uns zum Erfolg zu bringen.
 
Mit seiner Tochter, der jetzt 6,5 jährigen Hündin Chocolate gelang es mir ebenso, und diesmal sogar mit Ansage!
Ich trieb als Hundeführer mit meinem DL Yukon und meinen beiden Plotts Smokey und Chocolate. Smokey folgte als erster geschnallt schnell einer Rotte von 5 stärkeren Frischlingen. Er jagte dann selbstständig weiter und konnte von mir kurz nach Triebende wieder in der Jagd aufgenommen werden.
Yukon und Chocolate schnallte ich versetzt. Die Hündin blieb mehr oder weniger die ganze Zeit in meinem Umfeld, jagte immer mal wieder Rehe kurz an und kam dann wieder zurück. Ein Zeichen, dass sonst zunächst kein Schwarzwild oder Rotwild in der Nähe war.
Eine halbe Stunde vor Ende der Jagd entschied ich mich, abweichend vom ursprünglichen Plan noch ein ca. 1 km entferntes Eschengestänge (ca. 2 ha groß) in einem Hang mit Quellen, wo die Sauen auch immer gerne sind oder hinflüchten, anzugehen und von dort noch zurück in die Jagd zu treiben.
Auf dem Weg dorthin kam ich bei 2 Schützen vorbei, denen ich für die nächsten Minuten gut zuredete und mein Vorhaben ankündigte.
 Nach 10 Min dort angekommen schnallte ich die Hunde in das Gestänge, um mich selbst schnell auf den Rückweg zu machen, damit ich als Ansteller meine Schützen nach Treibende nicht zu lange warten lassen muss. Nach ca. 1 Minute hörte ich erst lautstarken Hetz- und dann anhaltenden Standlaut. Sodann verließen die Hunde laut jagend den Einstand.
Der dunkle weit hörbare Laut der Plotthündin klang fortan durch den Laubwald und nahm den Weg um den Heuberg herum, wie wir es früher schon von Rowdy kannten. Zwischenzeitlich war der Langhaar zu mir zurückgekehrt, während die Hündin pausenlos laut weiterarbeitete. Ich setzte meinen Rückweg rasch fort und hoffte im Stillen auf die Bewahrheitung meiner Ankündigung.
Kurz vor Ende des Treibens am Auto angekommen begann ich mich umzuziehen und hörte nach einer zweiten Runde um den Berg herum den Laut wieder näher in die Jagd kommen. 2 Min vor Schluss der erlösende Schuss!
 Der Schütze berichtete mir später, dass er ebenfalls den Laut schon lange gehört hatte, und die Sau sich schließlich laut hörbar näherte und bei ihm über die Schneise kam, wo er sie erlegen konnte. Es war ein Überläuferkeiler mit 48 kg mit einem steifen rechten Vorderlauf. Die Hündin traf eine halbe Minute danach an der noch schlegelnden Sau ein und fasste sie beherzt. Als kein Leben mehr in der Sau war verließ sie den Erlegungsort und machte sich auf den Rückweg. 
 Nach dem ich meine Schützen abgeholt hatte, fuhr ich zurück zum Ausgangspunkt des Treibens und konnte dort meine Hündin geduldig wartend abholen.
Ein gelungener Abschluss der Bewegungsjagdsaison 2010/2011.
Stefan Tluczykont

 

Laufkranker Keiler dank Vasco zur Strecke gebracht!

Von Michael Striegel, Fischach

Der folgende Leistungsbericht über die Arbeit des jungen Rüden Hahn’s Gigante, ZB-Nr. 20172 vermittelt eindrucksvoll das Leistungspotenzial von Plotthounds bei der Arbeit an Schwarzwild.

Am Start hatte ich Hahn´s Gigante, Rufname Vascstriegel3o noch "am Strick". Schon nach wenigen Minuten kamen wir in einen Bereich, der abwechselnd durch Fichtendickungen und Brombeerbewuchs gekennzeichnet war. Da der Wind günstig stand, war schon beim Angehen durch das Verhalten der Hunde klar, dass uns dort einige Schwarzkittel erwarten würden. Umgehend waren die Terrier und meine Laika in diesem Verhau verschwunden. Sekunden später war sehr "motivierter Hundelaut" zu vernehmen. Der Zeitpunkt war gekommen, um Vasco zu schnallen. Ohne zu zögern verschwand auch er im “Dschungel", sein tiefer Fährtenlaut ließ nicht lange auf sich warten. In allen Richtungen waren Sauen zu sehen.... und kurz dahinter einer der Hunde. Es dauerte einige Zeit, bis diese es schafften, die Sauen gruppenweise aus dem Dickungsbereich in offeneres Gelände zu drücken. Dass sie die Sauen auf die Läufe gebracht hatten, war durch Schüsse südlich und östlich des Dickungskomplexes eindeutig zu vernehmen. Die meisten Hunde gingen mit einem Trupp Sauen in Richtung Südosten ab. Aus diesem Rottenteil kamen mehrere Sauen zur Strecke. Vasco und der letzte verbliebene Terrier arbeiteten die Dickung noch eine Zeit lang durch. Es gelang ihnen, eine stärkere Sau, die sich bis dahin erfolgreich gedrückt hatte, zum Verlassen des Einstands zu bewegen. Diese Jagd ging geradewegs in östliche Richtung, wo die Sau relativ schnell beschossen wurde. Auch der Hundelaut entfernte sich nach Osten, um dann immer leiser werdend nach Norden abzudrehen. Da der Schütze die Vermutung geäußert hatte, dass er die Sau gefehlt hat, rechnete ich mit einer baldigen Rückkehr von Vasco und Raudi (einem PRT). Meine Durchgeherrunde führte mich Richtung Süden, so dass die 2 "Fernaufklärer" irgendwann gar nicht mehr zu hören waren. Im weiteren Verlauf der Jagd kamen die Hunde, welche um mich herum jagten, immer wieder an Sauen. Ein Auge hatte ich allerdings immer auf dem GPS Gerät, um zu verfolgen, wo sich Vasco und Raudi vergnügten. Irgendwann war Vascos Laut wieder hörbar, immer lauter werdend. Durch die Kombination aus Lautortung und Verfolgung der Hatz am GPS gelang es mir, mit der Restmeute auf einen "Abfangkurs" zu gehen. Der nun wieder vereinigten Meute gelang es, die Sau zu stellen und zu binden. Ich konnte sie im Anschluss mit dem Saufänger abfangen. Erst jetzt war zu erkennen, dass der Schwarzkittel einen tiefen Laufschuss erlitten hatte. Nach Auswertung der GPS-Daten zuhause am PC war klar, wie weit die Verfolgung ging..... und wie lange diese dauerte.

Dauer: fast 52 Minuten

Distanz: 7,7 Kilometer.